Der erste Band der Weimarer Arnim-Ausgabe enthält die frühesten, zwischen 1791 und 1800 entstandenen Niederschriften Achim von Arnims (1781-1831) mit nichtnaturwissenschaftlichem Inhalt. Von keinem anderen deutschen Dichter der klassisch-romantischen Epoche ist wohl ein vergleichbares Korpus an Schüler- und Studentenschriften überliefert. Mit wenigen Ausnahmen sind die Texte bisher unveröffentlicht. Sie gewähren einen Einblick in die Pädagogik und in das Bildungsgut des preußischen Bürgertums im ausgehenden 18. Jahrhundert und dokumentieren, wie sich Arnims vielfältige Interessen aus dem Unterricht und der ergänzenden Lektüre entwickeln. Zum ersten Mal wird deutlich, wie sehr Arnim durch die Berliner Spätaufklärung geprägt wurde. Mit der Vielfalt von Texten, die sich von streng an eine Vorlage gebundenen Arbeiten, Übungen und Abschriften bis zu frei formulierten Aufsätzen oder Reden zu gesellschaftlichen, historischen, philosophischen und strafrechtlichen Themen und mit zum Teil fiktionalem und autobiographischem Inhalt erstrecken, bietet der Band einen Einblick in die Entwicklung des Schülers und Studenten und belegt sowohl seine Interessen für die Wissenschaft als auch seine Neigung zum Poetischen. Arnims frühe Schriften stellen nicht nur für die Romantik-, sondern auch für die schulgeschichtliche Forschung wichtige Quellen dar.
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