Im Zuge der Postmoderne-Diskussion droht die Literaturwissenschaft in Orientierungslosigkeit zu verfallen. Nicht nur die traditionellen Methoden, sondern auch die alten Fragestellungen der philologischen Fächer scheinen sich überlebt zu haben. Gegen den Zug zur Postmodernisierung der Literaturwissenschaft oder gar ihre völlige Auflösung in eine 'Medienwissenschaft' stellt dieses Buch noch einmal die Frage nach den Grundlagen des wissenschaftlichen Umgangs mit Literatur. Es gibt keinen Methodenüberblick, sondern formuliert zusammenhängend die aktuellen Probleme der Literaturwissenschaft nach ihrer Herausforderung durch Derrida, de Man, Foucault und andere. In der gar nicht mehr so neuen 'Unübersichtlichkeit' wird ein Grundbestand an Problemstellungen, Voraussetzungen und Verfahren literaturwissenschaftlicher Arbeit herausgestellt. In der Darstellung spielen die kulturellen Traditionen, sozialen Bezüge, politischen Interessen und institutionellen Abhängigkeiten, ohne die viele Theoriekonzepte kaum verständlich sind, eine wichtige Rolle. Die Probleme der aktuellen Diskussion treten dabei oft in neuer Perspektive in den Blick: Mündlichkeit und Schriftlichkeit, Autonomieästhetik, Rezeption und Leser, Autor und Werk, feministische Literaturwissenschaft, Empirische Literaturwissenschaft, schließlich die Literatur in ihren Beziehungen zu Gesellschaft, Mentalität und Kultur.
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