Die überwiegende Zahl der Begriffe in natürlichen Sprachen verfügt über unscharfe Begriffsumfänge. Sie lassen Grenzfälle zu, d.h. es gibt Gegenstände, für die nicht ohne Weiteres feststeht, ob sie unter den jeweiligen Begriff fallen oder nicht. Wo geht zum Beispiel Rot in Orange über? Solche Begriffe sind vage. Sie können zu logischen Problem führen, da die Sätze, die sie enthalten, oft nicht eindeutig als wahr oder falsch bewertet werden können. Vagheit wird darum meist als Defekt natürlicher Sprachen betrachtet. Doch die Vagheit in den natürlichen Sprachen hat auch Vorteile, die in dieser Arbeit aufgezeigt werden: Die Kommunikation mit vagen Prädikaten ist trotz aller formallogischen Probleme in der Regel erfolgreich. Durch sie ist eine effiziente, ökonomische und flexible Kommunikation möglich. Vage Prädikate tragen zudem den limitierten kognitiven Ressourcen und Wahrnehmungsfähigkeiten des Menschen Rechnung. Die Arbeit untersucht zudem, ob Vagheit im Recht positive Aspekte hat, und analysiert alltagspraktische Anknüpfungspunkte.
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