Bei der Lektüre des Bandes 7 TG wird schnell klar, warum Tönnies als Philosoph, als Historiker, als Rechtsgelehrter, als Nationalökonom, als Statistiker, als Essayist und als politischer Schriftsteller so große Beachtung finden konnte. Im Schiller-Jahr widmet er sich ausführlich dem Leben und Werk des Dichters, fokussiert sein Interesse unter zwei erkenntnisleitenden Fragestellungen, einer eher soziologischen und einer mehr politischen. In den Auseinandersetzungen um eine Strafrechtsreform vertritt Tönnies eine Position, die generalpräventiven Erwägungen den Vorzug gibt. 1905 wird auch bestimmt durch den Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet und 1906 jährte sich zum hundertsten Male die Doppelschlacht von Jena und Auerstädt, in der die preußisch-sächsische Armee vernichtend geschlagen wurde. Tönnies bezieht auch hier eindeutig Position gegen reaktionäres Gedankengut. Wissenschaftstheoretisch von großer Bedeutung ist die Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht als eine Brücke von seinem Hauptwerk Gemeinschaft und Gesellschaft zu seiner Theorie der sozialen Werte von 1931. Breiten Raum nehmen Artikel ein, die tagespolitischen Themen verpflichtet sind.
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