Zu den zentralen Diskussionsthemen und Problemfeldern deutscher Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik gehören seit langem Fragen sozialer Sicherung wie auch die Situation und Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Zwischen beiden Bereichen bestehen vielfältige Beziehungen, die außerordentlich komplex sind und einer differenzierten, theoretisch und empirisch fundierten Analyse unter Beachtung institutioneller Regelungen bedürfen.Der Ausschuss für Sozialpolitik legt einen zweiten Tagungsband zu diesem Fragenkreis vor. Alle Beiträge beziehen sich auf die deutsche Situation, mehrere basieren auf der Anwendung mikroökonometrischer Verfahren. Behandelt werden Wirkungen einer Subventionierung von Sozialversicherungsbeiträgen wie auch die Evaluation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen. Dabei geht es um methodische Fragen und die Aussagefähigkeit empirischer Ergebnisse.Mit der empirisch noch wenig untersuchten Frage, wie die regionale Verfügbarkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen auf das Arbeitsangebot von Müttern mit Kindern im Kindergartenalter wirkt, wird ein Thema aufgegriffen, das in der politischen Diskussion in Deutschland im Vergleich zu Maßnahmen des (monetären) Familienlastenausgleichs zunehmend in den Vordergrund gerückt wird: die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit.Die Autoren fragen darüber hinaus: Inwieweit ist die Verteilung des Bruttoarbeitsentgelts im Zeitablauf stabil geblieben? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Zuwanderung und der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung? Wie kann z. B. durch rentenpolitische Entscheidungen auf internationale Mobilität von Arbeitskräften reagiert werden?Die Beiträge liefern Einblicke in die anwendungsorientierte Arbeitsmarkt- und Sozialpolitikforschung und tragen zu einem besseren Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Arbeitsmarkt und sozialer Sicherung bei.
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