Martin Heideggers ungeschriebene Poetologie

Martin Heideggers ungeschriebene Poetologie

Author
Jörg Appelhans
Publisher
Max Niemeyer Verlag
Language
German
Edition
Reprint 2014
Year
2002
Page
469
ISBN
9783110923735,9783484181632
File Type
pdf
File Size
25.4 MiB

Die vorliegende Untersuchung zeichnet nach, wie Martin Heidegger (1889-1976) mit der Deutung der Dichtung Hölderlins, Georges, Rilkes und Trakls sein eigenes Denken legitimiert und zugleich grundlegende Positionen eines poetologischen Modells gewinnt. Heidegger setzt sich dabei sowohl von der philosophischen Hermeneutik als auch von der philologischen Interpretation deutlich ab. Er sieht sich in der Rolle eines singulären Sinngebers und begreift seine Deutung als einzig mögliche Antwort auf die Fragen, die Dichtung an das Verstehen richtet. Die sogenannte "Zwiesprache" zwischen Dichter und Denker identifiziert die Untersuchung als hermeneutische Strategie, die eng mit der Wissenschaftskultur ihrer Zeit - vor allem mit den literaturwissenschaftlichen Paradigmen des George-Kreises - verknüpft ist.

Heideggers "ungeschriebene" Poetologie ist bis heute noch nicht ansatzweise beschrieben worden. Die vorliegende Arbeit nimmt sich dieser Aufgabe an und nennt zudem die Vorbilder und Konzepte aus der Theoriegeschichte der Interpretation, von denen Heidegger sich leiten läßt. Die Poetologie Heideggers wird literaturwissenschaftlich aufgefaltet und aus verschiedenen Perspektiven im Hinblick auf ihr theoriegeschichtliches Erbgut durchleuchtet. Die intellektuellen Voraussetzungen und die lange verdeckte theoriegeschichtliche Nähe des sich sezessionistisch und antirational gebenden Denkens Heideggers sind damit erstmalig in einer zusammenhängenden Untersuchung vorgestellt.

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