English summary: The little-known, late 15th century text presented in this volume which forms an appeal for the eternal sanctification of Aristotle, defends his most controversial teachings against the charge of impiety, primarily by merging this question with the overriding issue of the fate of all righteous heathens in the afterlife. Numerous theological arguments that concern the possibility of salvation for non-believers are presented systematically in the form of a Summa. The main criterion used is salvation history, since the start of the post incarnation era divides heathens into two completely different categories. While those non-Christians who lived before this event can (in truth, though not in name) virtually become Christian saints, all unbelievers after Christ - with the exception of a few savages who lived innocently in ""insurmountable ignorance"" of the gospel - are 'eo ipso' condemned to eternal damnation.
German description: Die hier vorgelegte, wenig bekannte Schrift des späten 15. Jahrhunderts, ein Plädoyer f|r die ewige Seligkeit des Aristoteles, verteidigt dessen umstrittenste Lehren gegen den Vorwurf der Gottlosigkeit, vornehmlich indem sie dieses Thema in das generelle Problem des jenseitigen Loses aller gerechten Heiden integriert. Zahlreiche theologische Argumente f|r die Heilsmöglichkeit Ungläubiger werden systematisch nach Art einer Summa vorgestellt. Das Hauptkriterium ist dabei heilsgeschichtlich: Die Zeitenwende der Inkarnation scheidet die Heiden in zwei völlig gegensätzliche Kategorien. Während die vor diesem Ereignis lebenden Nichtchristen (in der Sache, wenn auch nicht dem Namen nach) geradezu zu christlichen Heiligen werden können, sind nach Christus alle Ungläubigen - mit Ausnahme seltener Wilder, die schuldlos in ""un|berwindlicher Unkenntnis"" des Evangeliums leben - 'eo ipso' zur ewigen Verdammnis bestimmt.
Der Hauptgrund daf|r ist das Wunder der schnellen Ausbreitung des Christentums, das in nur 30 Jahren nach der Passion Christi die Grenzen des Erdkreises erreicht haben soll. Seither gilt jede auch nur ger|chteweise Kenntnis Christi und des Christentums f|r alle Menschen als Verpflichtung zum Glauben, von der kein Unwissen mehr dispensiert. Merkw|rdigerweise entfaltete sich dieses Theorem von der fr|hen, rasant schnellen Ausbreitung des Evangeliums bis ans Ende der Welt just zu einem Zeitpunkt, an dem es endg|ltig durch die Fakten, d.h. die neu entdeckten Völker Amerikas widerlegt wurde.
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