Römische Erinnerungsräume: Heiligenmemoria und kollektive Identitäten im Rom des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr.

Römische Erinnerungsräume: Heiligenmemoria und kollektive Identitäten im Rom des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr.

Author
Steffen Diefenbach
Publisher
De Gruyter
Language
German
Year
2007
Page
646
ISBN
9783110204261,9783110191295
File Type
pdf
File Size
2.8 MiB

Rom unterlag zwischen dem 3. und 5. Jh. n. Chr. einem tief greifenden Transformationsprozess, der die urbane, soziale und religiöse Struktur der Stadt in gleicher Weise erfasste. Die vorliegende Studie nimmt mit der Heiligenerinnerung ein zentrales Feld dieses Wandels in den Blick. Ausgehend vom kulturwissenschaftlichen Paradigma kollektiver Identitätsstiftung durch Erinnerung, wird die Funktion der Heiligenmemoria im Hinblick auf unterschiedliche kollektiver Identitäten untersucht: die Gemeinschaft der Lebenden und Toten, die städtische Gemeinde der urbs Roma; die römische Kirche und schismastische Gemeindebildungen; der private Raum der domus; die durch die römischen Heiligenlegenden konstituierte literarische Öffentlichkeit. Angesichts der bedeutenden Rolle von Erinnerung für die antike Stadtkultur eröffnet die Heiligenmemoria zugleich eine neue Perspektive auf die städtische Entwicklung Roms im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter insgesamt. Dabei ist Memoria selbst - so die abschließende These - mehr als nur ein Indikator von Veränderung: Die spezifisch christliche Konzeptualisierung von Erinnerung bildete eine der Voraussetzungen, die im Verein mit anderen Faktoren die Auflösung der spätantiken Stadt entscheidend beförderte.

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