Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, in einem sich verschärfenden radikal nationalistischen Klima, wurde Krieg zunächst als unvermeidbar und schließlich als überlebensnotwendig angesehen. Die Regierungszeit Wilhelms II. war geprägt von bewusster gesellschaftlicher Militarisierung und intensiver Rüstung. Zwischen 1890 und 1900 wurden aber auch die Vertreter der deutschen militärischen Elite geboren, in deren Karriere sich die individuelle Erfahrung von zwei Weltkriegen, ihre Spiegelung in der kollektiven Erinnerung und das bewusste Erleben ihrer Vor-, Zwischen- und Nachkriegszeiten abbildet. Bernhard R. Kroener entwirft Militärgeschichte, als Kulturgeschichte organisierter Gewaltverhältnisse verstanden, als integralen Bestandteil der historischen Forschung.
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