Der theoretische Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Episode als der kleinsten geschlossenen Einheit erzählter Handlung. Die Episode wird definiert als ein Interpretationskonstrukt des Lesers, der eine Reihe distinkter Sachverhalte in der fiktionalen Welt als eine transformationelle Serie aus genau zwei Ereignissen konstruiert. Dieser Vorgang hat den konkreten Text zur Basis; er bezieht jedoch darüber hinaus sowohl das Weltwissen des Lesers ein und verläuft in Abhängigkeit von bestimmten logischen und semiotischen Regeln, die den Status von De-facto-Universalien des Lesens von Handlung besitzen. Neben der Formulierung neuer Definitionen für die Kernbegriffe Ereignis, Episode und Handlung stellt die Arbeit in einem computerphilologischen Teil eine neu entwickelte Softwareanwendung vor, die als Werkzeug zur Identifizierung, Auszeichnung und Analyse von Ereignissen im narrativen Text dienen kann.
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