Die Veränderungen, die die Computersysteme mit sich bringen, haben eine völlig neue Qualität. Computersysteme sind nicht bloße konventionelle technische Hilfsmittel wie etwa eine Schreibmaschine, sondern sie verlangen eine teilweise völlig neue Form der Arbeitsorganisation, die alle Bereiche eines Verlages erfaßt. Bereits jetzt sind verschiedene technische Arbeiten zum konstanten Faktor redaktioneller Arbeit geworden. Hier besteht die Gefahr, daß die Redakteure ihre inhaltlich-journalistischen Aufgaben vernachlässigen, was zwangsläufig eine qualitative Abwertung des Berufes mit sich bringen würde. Andererseits erwachsen den Journalisten durch die Rechnersysteme auch neue Gestaltungsfreiräume. In dieser empirischen Untersuchung soll herausgefunden werden, wie sich der Einsatz der Rechnersysteme auf die tägliche Arbeit der Redakteure konkret auswirkt. Wie wird redigiert, wie viele und welche Stationen durchlaufen die Texte in den verschiedenen Ressorts, und was wird dort wann mit dem Material gemacht? Und vor allem auch: Wie viele technische Arbeiten werden von den Journalisten bereits übernommen? Um dies herauszufinden, wurden Fragebögen an Redakteure verteilt und Zeitungsartikel analysiert. Dabei zeigt es sich, daß sich verschiedene technische Arbeiten in die Redaktionen verlagert haben und die Organisation in den Ressorts durch den Rechnereinsatz auf verschiedene Weise beeinflußt wird. So hat sich etwa das Berufsbild des technischen Redakteurs herausgebildet. Das durch die Rechner neu gewonnene Potential wird bisher nur auf dem Sektor des Layouts eingesetzt. Nur wenige Redakteure nutzen jedoch die besseren Recherchemöglichkeiten, um das Informationsangebot intensiver aufzuarbeiten.
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