Was kann und muss ein Staat leisten, damit es den Menschen gutgeht? Was konnen und mussen die Einzelnen tun, um individuelles und staatliches Wohlergehen zu ermoglichen? Wie weit konnen staatliche Regelungen gehen und wie konnen Menschen zur Regelbefolgung motiviert werden? Dies sind Fragen, denen die Platonischen Staatskonzeptionen Politeia und Nomoi nachgehen und die auch aktuelle Diskussionen bestimmen. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Platonischen und aktuellen Perspektiven sind Gegenstand in dem von Sabine Follinger und Evelyn Korn herausgegebenen Tagungsband. Er vereint in einem innovativen Zugang Beitrage aus der Klassischen Philologie, Okonomie, Philosophie und Alten Geschichte. Sie machen deutlich, dass auch das Platonische Menschenbild das Modell eines 'homo oeconomicus' kennt und dass Platons rigide Normierungen des wirtschaftlichen Lebens eine Reaktion auf die athenische Realitat seiner Zeit sind. Ebenso wird herausgearbeitet, dass Platons Auffassung davon, auf welche Weise Werte und Ziele entstehen, sich von modernen Zugangen unterscheidet. In der Verbindung dieser Perspektiven zeigt sich gleichzeitig die methodische Vielfalt der beteiligten Disziplinen und fuhrt vor, wie fruchtbar der facherubergreifende Dialog ist.
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