Trotz der zahlreichen Publikationen, die in den letzten Jahren der Erforschung der mittelalterlichen Seewege im Mittelmeer, des ökonomischen und kulturellen Austausches und des Phänomen der Pilgerfahrt gewidmet waren, bleibt das Thema der spezifischen Andachtsformen, die mit der Seefahrt verbunden waren und zur Herstellung von privilegierten Heiligtümern für die Seefahrer führten, noch ein Desideratum. Wie viele bis jetzt zu wenig beachtete Urkunden bestätigen, bildete sich im Spätmittelalter ein transmediterranes Netzwerk von Heiligen Orten, die insbesondere von Seefahrern besucht wurden und deren Verehrungswürdigkeit mit ihrer Lage am symbolischen Treffpunkt zwischen den Dimensionen Wasser, Erde und Himmel direkt zusammenhing. Die in diesem Band versammelten und von Spezialisten verschiedener Disziplinen aus zahlreichen Ländern (Frankreich, Italien, Griechenland, Israel, Libanon, Polen, Spanien, Malta) verfassten Aufsätze zielen darauf, die Hauptorte dieser neuen Sakralgeographie zu beschreiben und die Geschichte ihres Kultes aus historischer, religions- und kunstgeschichtlicher Sicht zu rekonstruieren.
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