Die Studie zeigt ein fur Cicero konstitutives Denkmuster in seinen philosophischen Schriften auf und nutzt die Erkenntnisse fur eine Interpretation von Ciceros Verstandnis von Philosophie und Welt. Grundlage hierfur ist eine Methodik, die in weiten Teilen dem literaturtheoretischen Strukturalismus zugeordnet werden kann, der als Ordnungsangebot aufgefasst wird, um neues Licht auf einen bekannten Klassiker zu werfen. Prinzipiell geht die Arbeit von der Textstruktur aus, in der sich ein dichotomes Denken manifestiert: So lassen sich im Text zunachst begriffliche Gegensatzpaare (binare Oppositionen) identifizieren. Jedoch ist die strukturale Gegenuberstellung in Ciceros Philosophica immer nur der Ausgangspunkt eines Denkmusters, das von der Analyse (Trennung) zur Synthese (Vereinigung von Getrenntem) fortschreitet. Die Studie erhebt dabei den Anspruch, das abstrahierte Denkmuster Analyse-Synthese als globale Interpretationsfolie fur das Philosophieren Ciceros zu beschreiben und anzuwenden.
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