Der Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, und der Lagebericht bilden zentrale Instrumente der Rechenschaftslegung von Unternehmen. Die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens kann die Interessen von Eigentümern, Gläubigern, Arbeitnehmern, Lieferanten, Kunden, Konkurrenten oder der Öffentlichkeit beeinflussen. Der Jahresabschluß und der Jahresbericht bilden die einzigen gesetzlich verlangten, nach objektivierten Regeln erstellten und in Bezug auf Kapitalgesellschaften und Großunternehmen allgemein zugänglichen Informationsquellen. Unter "Jahresabschlußanalyse" subsummiert man Methoden der Gewinnung, Verarbeitung und Auswertung von Informationen, mit deren Hilfe aus den Daten des Jahresabschlusses und Lageberichtes Erkenntnisse über die Erfolgs- und Finanzlage gewonnen werden. Ziel des Buches ist es, vornehmlich die Konzeption einzelner Methoden der Jahresabschlußanalyse zu erörtern. Die Ausführungen sollen den Aufbau, die inhaltlichen Interdependenzen und die Grenzen von Vorgehensweisen verdeutlichen. Es geht nicht um eine annähernd vollständige Auflistung von Kennzahlen mit ihren möglichen Interpretationen und um Rechenbeispiele; vielmehr interessieren primär konzeptionelle Aspekte, wobei auch "neuere" Methoden der Jahresabschlußanalyse wie Diskriminanzfunktionen und neuronale Netze ihren Platz finden. Ausgangspunkt der Untersuchung sind handelsrechtliche Einzelabschlüsse, über die externe Analysten verfügen. Beachtet man die aus der Konsolidierung von Unternehmen resultierenden Besonderheiten, so können die Methoden auch der Analyse von Konzernabschlüssen dienen.
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