Sowohl in Mexiko als auch in den USA galt im 20. Jahrhundert die Familie als die Basis der Gesellschaft. Idealvorstellungen von Familie unterschieden sich jedoch fundamental. Claudia Roeschs Monographie untersucht mexikanisch-stämmigen Familien und den Wandel von Männlichkeits- und Mutterschaftsnormen im Kontext der amerikanischen Familiengeschichte. Der Fokus liegt auf der Verhandlung von Familiennormen in Sozialexpertenstudien, sowie Maßnahmen von Sozialarbeitern und Bürgerrechtsaktivisten für Familien. Das Buch schließt Forschungslücken in der Geschichte der amerikanischen Familie im 20. Jahrhundert, der Forschung zur Geschichte der Mexican Americans und der Wissenschaftsgeschichte der Sozialwissenschaften. Es schlägt einen Bogen von der ersten Welle mexikanischer Masseneinwanderung der 1910er und 1920er Jahre zu den Neuen Sozialen Bewegungen der 1970er Jahre. In einer Langzeitperspektive werden Einflüsse der Amerikanisierungs- und der Eugenikbewegung, der Modernisierungstheorie, der Psychoanalyse und der Chicano Bürgerrechtsbewegungen in den Blick genommen. So bietet das Buch wichtige neue Erkenntnisse über das Verhältnis von der Verwissenschaftlichung sozialer Arbeit und Familienwerten im Wandel im Zeitalter der Moderne.
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