Das Thema Grenzbilder führt direkt zu den politischen Aspekten visueller Darstellungen und ihrem impliziten wie expliziten Grenzregime. Kaum ein Thema wird in der aktuellen politischen, geistes- und naturwissenschaftlichen Praxis so vehement diskutiert. Statt der Eleminierung von Grenzen entwickeln sich im Zuge dieser Diskussion immer differenziertere Vorstellungen ihres konstruktiven wie konstruierten Charakters, eine Veränderung des Grenzbegriffs zeichnet sich ab. Visuelle Demarkationen und die bildgebende Dynamik der Grenze werden im vorliegenden Heft sowohl im politischen, wie auch naturwissenschaftlichen Kontext untersucht. Territoriale Grenzen in ihrer materiellen Gestaltung, ihrer metaphorischen Bedeutung und ihrem staatstheoretischen Entwurf werden in den ersten Beiträgen thematisiert, die unter der Überschrift "Stadt und Staat" zusammengefasst sind. Daran schließt unmittelbar das Thema der bildgenerierenden Funktion von Grenzen an, wie sie für die Praxis der antiken Rhetorik beschrieben wurde. Schwerpunkt des zweiten Abschnitts "Körper und Klassifikationen" sind die Beschreibungen von Grenzen bei der Erforschung und Systematisierung individueller biologischer Körper.
Just click on START button on Telegram Bot