Der Kampf gegen die Donatisten im römischen Nordafrika prägte die Amtszeit des Bischofs Augustinus. Um die Ansichten der Donatisten zu widerlegen, greift er in seinen Schriften neben theologischen Argumenten auf Ereignisse aus der Entstehungszeit des Schismas zurück. Mithilfe historischer Dokumente und ihrer Interpretation wollte Augustinus beweisen, dass die Donatisten zu Unrecht behaupteten, die reine, von "Traditoren" freie Kirche zu repräsentieren.
Ausgehend von den antidonatistischen Schriften und Briefen zeigt Arne Hogrefe, wie Augustinus die Geschichte des Schismas rekonstruiert und darstellt. Dabei legt er Unterschiede sowohl gegenüber unterschiedlichen Adressaten als auch im Verlauf der Auseinandersetzung dar. Diesen Interpretationen werden die Geschichtsauffassungen der donatistischen Gegner entgegengesetzt, die sich in Ansätzen aus Augustins Schriften erschließen lassen. Es zeigt sich, wie die verschiedenen Glaubensüberzeugungen die Darstellung der Geschichte beeinflussten und das jeweilige Geschichtsbild prägten. Besonders deutlich traten die Gegensätze auf der Religionskonferenz von Karthago im Jahre 411 zutage, deren Verlauf und Ergebnisse ausführlich analysiert und interpretiert werden.
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