Diese textnahe, philologisch ausgerichtete Gesamtübertragung der über 130 lyrischen Werke Oswalds von Wolkenstein (ca 1377–1445) ersetzt die 1989 vom selben Herausgeber vorgelegte und von der Fachwelt freundlich aufgenommene, seit Langem aber vergriffene Publikation. Um den Ansprüchen für einen weiteren Einsatz in Forschung und Lehre zu genügen, wurden für die neue Ausgabe die reichen bibliographischen Hinweise aktualisiert sowie einzelne Stellen neu übersetzt bzw. kommentiert. Das Hauptanliegen galt dabei weiterhin einem semantisch möglichst offenen Erschließen aller zeitgeschichtlichen und metaphorischen Hintergründe bzw. Vieldeutigkeiten in Oswalds Texten, um durch entsprechend differenzierte Verstehensangebote den Leserinnen und Lesern als Brücke für ihre eigenen Interpretationen dienen zu können. Zugunsten einer Erhellung dieser vielschichtigen Sinn-Nuancen galt es zwar, auf eine Nachbildung der metrischen Formkunst zu verzichten, fortsetzen bzw. noch verstärken ließ sich jedoch das Bemühen um einen abwechslungsreichen, gut lesbaren Prosastil.
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