Die Kolonialmedizin war ein wichtiges Instrument des Kolonialismus. Die Arbeiten, die von deutschen Autoren in der Kolonialzeit zu den medizinisch-hygienischen Zuständen in China verfasst wurden, bildeten zusammen mit der medizinischen Praxis das deutsche Medizinalwesen in China und unterstützten die Entwicklung der deutschen Kolonialexpansion. Bislang sind diese Arbeiten nicht systematisch untersucht worden; die Forschung zur deutschen Kolonialmedizin beschränkte sich auf die praktische medizinische Tätigkeit. Die Studie nimmt sich dieser Arbeiten an und erschließt und erörtert die darin zum Ausdruck kommende Einstellungen zur chinesischen Medizin. Damit wird eine schriftliche Form der Kolonialmedizin – die deutsche Darstellung der chinesischen Medizin in der Kolonialzeit – aufgezeigt. Diese Darstellung der chinesischen Medizin war häufig keine rein medizinische Frage, sondern stand darüber hinaus in Verbindung mit der damaligen Einstellung zu ihrer Kultur. So leistet die Studie auch einen Beitrag für die weitergehende Erforschung des deutschen Chinabildes und bietet dem heutigen Wissensstand zur chinesischen Medizin eine andere Perspektive.
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