Ausgehend von einer 'Unruhe'-Struktur des Textes, die durch den Gegensatz zwischen dem, was im Sinne von 'Erlebnislyrik' echt bzw. unecht wirkt, und dem, was die Vorstellung von Echtheit als Fiktion herausstellt, zustande kommt, lässt diese differenztheoretische Untersuchung das Buch der Lieder in einem neuen Licht erscheinen: nicht nur als, Erlebnislyrik' bzw. als kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept 'Erlebnislyrik', sondern darüber hinaus als kritische Auseinandersetzung mit zentralen Bedingungen von Textualität und Autorschaft, mit spezifischen Bedingungen traditioneller Konzepte von Subjektivität, Originalität und Authentizität sowie mit konkreten Bedingungen herkömmlicher Verstehens-, Interpretations- und Reflexionsprozesse. Das dekonstruktive Potenzial des Buches aufzeigend, geht diese Studie nicht zuletzt dem großen "Streit" um die frühe Lyrik Heines auf den Grund.
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