Die Bedeutung der Schifffahrt auf den Flüssen des Römischen Reiches kann kaum hoch genug geschätzt werden. In einem zentral organisierten Reich, das sich schon in der frühen Kaiserzeit über6 Mio. km² erstreckte, spielten die Flüsse sowohl bei der Kommunikation als auch beim Transport von Menschen und Gütern eine große Rolle. Dem entsprach sicher auch die Bedeutung der Häfen als Knotenpunkte der Infrastruktur zu Wasser und zu Land. Vor allem bei der Konsolidierung neu eroberter Provinzen waren sie unverzichtbar für Logistik, Truppentransport und Nachrichtenübermittlung. Über das Aussehen und die technische Ausstattung eines Binnenhafens herrschte bisher jedoch noch Unklarheit. Die Forschung konzentrierte sich hauptsächlich auf einzelne Hafenfundorte. Mit „in portum navigare“ wird nun erstmalig eine Sammlung und kritische Auswertung der bisherigen Einzelergebnisse zum Thema vorgelegt. Im Katalogteil wurden hierzu alle bis 2008 in der Literatur vorgelegten Installationen, deren Baumaterial, Datierungen, Entwicklungsgeschichte, zugehörige antike Quellen und die Sekundärliteratur zu allen Hafenfundorten zusammengestellt. Dabei wurde keine räumliche und zeitliche Eingrenzung innerhalb des Römischen Reiches vorgenommen, sondern alle in der Literatur als „römisch“ bezeichneten Befunde gesammelt. Insgesamt wurden ca. 300 Hafenfundstellen katalogisiert. Die Belege reichen von konkreten archäologischen Untersuchungsergebnissen über Hinweise in den Schriftquellen bis zu Indizien, wie umfangreiche Amphorenfunde. Kartierungen der Häfen spiegeln den unterschiedlichen Forschungsstand in den einzelnen Teilen des Römischen Reiches wider, bieten aber auch neue Forschungserkenntnisse.Damit steht dem interessierten Forscher nun ein umfangreiches Kompendium zum Thema mit kritischen Fragestellungen und direkten Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Fundorten zur Verfügung.
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