Dargestellt wird die Geschichte der novellistischen Kurzerzählung in den europäischen Literaturen des Mittelalters von den Anfängen im 12. Jahrhundert bis zur endgültigen Ablösung der Verserzählung durch das von Boccaccio etablierte Modell der zyklischen Versnovelle im Laufe des 16. Jahrhunderts. Diese Geschichte ist gekennzeichnet vom immer erneuten Rückgriff auf einen gemeinsamen Traditionsfundus, von vielfachen Verschränkungen, aber auch von mannigfachen Phasenverschiebungen und Ungleichzeitigkeiten, die ein sehr unterschiedliches Profil der einzelnen volkssprachigen Literaturen hervortreten lassen. Sie lässt sich nur in ihrer europäischen Verflechtung verstehen und eignet sich so als Modell für eine komparatistisch angelegte Gattungsgeschichte.
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