Die zunehmende Integration der nationalen und gemeinschaftlichen Verwaltungsorgane in der Europäischen Union durch diverse Formen vertikaler und horizontaler Verknüpfungen steht derzeit im Zentrum der Europäischen Verwaltungsrechtswissenschaft. In Deutschland wird diese Entwicklung, die zu einer Erosion der herkömmlich betonten Trennung zwischen gemeinschaftseigenem (direkten) und mitgliedstaatlichem (indirekten) Vollzug des Gemeinschaftsrechts führt, mit dem Begriff des Europäischen Verwaltungsverbunds umschrieben. Diese Diskussion ist aber nicht auf Deutschland beschränkt, sondern wird europaweit unter allerdings ganz unterschiedlichen Begrifflichkeiten und Problemschwerpunkten geführt.Bisher halten die wissenschaftlichen Verbundstrukturen noch nicht mit den administrativen Integrationsbestrebungen Schritt. Jens-Peter Schneider und Francisco Velasco Caballero bieten insoweit eine neue Perspektive, als sie die auf ausführlichen und intensiven Diskussionen beruhenden Ergebnisse einer deutsch-spanischen Forschungsgruppe zum Europäischen Verwaltungsverbund dokumentieren, die parallel in spanischer Sprache publiziert werden. Inhaltlich umfasst der Band neben einer allgemeinen Einführung durch einen der beiden Herausgeber bereichsübergreifende Untersuchungen zu innerstaatlichen Verwaltungsverflechtungen in Deutschland bzw. Spanien sowie zur Kodifikation des Europäischen Verwaltungsverfahrensrechts. Analysen aktueller Entwicklungen besonders wichtiger Referenzgebiete der europäischen Verbundverwaltung (Energiemarktregulierung, Migrationsverwaltung, grenzüberschreitende Gesundheitsdienstleistungen sowie Umweltdatenerhebung) runden die Publikation ab.
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