Der zweite Band der Weimarer Arnim-Ausgabe enthält sämtliche veröffentlichten naturwissenschaftlichen Schriften Arnims mit Erläuterungen. Die insgesamt 71 publizierten Texte erschienen in Gilberts »Annalen der Physik«, Scherers »Allgemeinem Journal der Chemie«, und Wolffs »Chemischen Annalen der Literatur«. Arnims Zeitschriftenbeiträge und sein Buch, »Versuch einer Theorie der elektrischen Erscheinungen« (1799), wurden in den einschlägigen Fachzeitschriften, den großen Physikalischen Wörterbüchern (Gehler, Fischer) und Trommsdorffs »Geschichte des Galvanismus« rezipiert. Arnims Publikationen bestehen aus Exzerpten aus französischen Journalen, Rezensionen und eigenständigen Arbeiten zu Elektrizität, Magnetismus und Galvanismus, in denen er sich mit einschlägigen Wissenschaftlern wie Alessandro Volta, Martin van Marum, Alexander von Humboldt, Anthony Carlisle, William Nicholson, Schelling und Ritter auseinandersetzte. Das Arnimsche Werk erfasst damit im wesentlichen das Wissen der zeitgenössischen Naturwissenschaften und liefert mit seinen Berichten und Kommentaren aus aktuellen naturwissenschaftlichen Schriften die Auseinandersetzung mit den gängigen Theorien der Zeit in einem wahrhaft enzyklopädischen Ausmaß. In der Vielfalt der Experimente, der Beschäftigung mit Messinstrumenten, der Zusammenstellung von Ideen, Hypothesen und Theorien und der Aufstellung von Gesetzen steht Arnim in der Reihe der progressiven Naturforscher, die mit ihren Arbeiten richtungweisend für die Zukunft wurden. Auch für den Literaturwissenschaftler ist die Kenntnis von Arnims naturwissenschaftlichen Schriften wichtig, da sie die Grundlage seiner Ästhetik bilden. Erst die Integration der bisher nur parallel laufenden wissenschaftshistorischen und literaturwissenschaftlichen Projekte kann das Werk Arnims einem angemessenen kulturwissenschaftlichen Verständnis zuführen.
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