Theoderich der Große (um 453–526) gehört zu den faszinierendsten Herrschergestalten der Völkerwanderungszeit. Wie kein anderer Germanenkönig beeindruckte und polarisierte der Ostgote seine Mit- und Nachwelt. Die Urteile schwanken zwischen Verklärung als idealer Herrscher und Verdammung als Tyrann und häretischer Verfolger. Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals systematisch und übergreifend das vielgestaltige Bild Theoderichs in der byzantinischen und westlichen Überlieferung von den zeitgenössischen Anfängen bis ins 9. Jahrhundert. Behandelt werden nicht nur literarische Zeugnisse, sondern aussagekräftige Quellen wie Inschriften, Münzen oder der Umgang mit Bildwerken und Bauten des Ostgotenkönigs finden ebenfalls Berücksichtigung. Andreas Goltz ordnet die zeitlich und regional höchst unterschiedlichen Darstellungen und Bewertungen Theoderichs in ihren gattungsspezifischen, überlieferungsgeschichtlichen und zeithistorischen Kontext ein, analysiert die Motive und Hintergründe für die verschiedenartigen Sichtweisen auf den Ostgotenkönig und trägt auf diese Weise maßgeblich zum Verständnis Theoderichs, seiner Zeit und seiner Wirkungsgeschichte bei.
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