Motorisch-mechanische Zeichentechniken wie Pause, Abklatsch und Cut&Paste gehören zu den elementaren Werkstattpraktiken der Vormoderne. Sie wurden ebenso in der Ausbildung wie von renommierten Künstler: innen wie Leonardo, Dürer, Michelangelo und Rubens eingesetzt, um Entwürfe zu verändern, den Motivvorrat zu erweitern und neue Kunstwerke herzustellen. In der damaligen Kunsttheorie waren sie jedoch weitgehend unbedacht oder gar herabgesetzt. Nur wenige Positionen der Wertschätzung bis hin zur entschiedenen Nobilitierung von Abklatschen im 18. Jahrhundert sind zu verzeichnen. Die Diskrepanz zwischen der Bedeutung der Zeichentechniken in der Praxis und ihrer Thematisierung in der Kunsttheorie blieb lange unbeachtet. Der vorliegende Band unternimmt in dieser Hinsicht eine unverzichtbare Neuperspektivierung der Zeichnungsforschung und bindet dabei transdisziplinäre Kontexte wie kunsttechnologische und philosophische Gesichtspunkte ein.
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