Der Band versammelt die Beiträge einer Arbeitstagung über das politische Denken im Rahmen der frühneuzeitlichen "Gelehrtenrepublik". Zur Diskussion stand, welche gelehrten Praktiken bei der Entwicklung eines modernen Staatsgedankens zur Anwendung kamen. Während im 16. Jahrhundert rechtlich-politische Systeme im Wesentlichen noch mit dem Instrumentarium des gelehrten Vergleichs erfasst wurden, griffen später zunehmend Analysemuster, die dem Abstraktum "Staat" den Vorzug gaben und schließlich sogar den Gedanken einer spezifischen "Staatsräson" entwickelten. Die Beiträge folgen den Spuren dieser Verdrängungsprozesse und werfen die Frage auf, ob der Verlauf des Diskurses insgesamt mit einer Abwertung der philologischen Methode einherging oder gar der Vergleich als Mittel politischen Denkens deklassiert wurde.
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