Seit der Wende von 1989/90 haben sich die Erkenntnisinteressen der internationalen Mediävistik radikal gewandelt. Unter dem Eindruck aktueller politischer Prozesse gerieten die lange Zeit dominierenden nationalgeschichtlicher Debatten immer weiter in den Hintergrund. An ihre Stelle trat zum einen die Frage nach der Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter, zum anderen die Suche nach den Akteuren, Anlässen und Folgen weltumspannender Interaktionen während des mittelalterlichen Jahrtausends. Prof. Dr. Michael Borgolte hat diese Paradigmenwechsel seit mehr als zwei Jahrzehnten mit großem Engagement vorangetrieben. Aus Anlass seines 65. Geburtstags versammelten sich deshalb im Mai 2013 zahlreiche Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland zu einem interdisziplinären Colloquium, auf dem nicht nur eine Zwischenbilanz des bislang erreichten gezogen wurde, sondern auch neue Ansätze vorgestellt und diskutiert wurden. Die aus den Vorträgen erwachsenen Aufsätze lassen sich drei verschiedene Themenfelder zuordnen: Europa als historisches Problem, Globalgeschichte des Mittelalters als methodische Herausforderung und Transkulturalität als heuristisches Konzept.
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