Die Aufsatzsammlung geht der Frage nach der Bedeutung der Affektivität für die Ethik nach, indem sie zwei Traditionen füreinander fruchtbar macht, die sich bisher gegeneinander abgegrenzt, ja nahezu ignoriert haben: die Kant-Forschung und die Tradition der Phänomenologie. Aus zwei Gründen ist es an der Zeit, diese verfestigte Frontstellung aufzubrechen. Zum einen schenkt die Kant-Forschung im Rahmen eines anwachsenden Interesses an der Tugendlehre dem in phänomenologischen Ansätzen zur Ethik seit jeher zentralen Gefühl immer größere Aufmerksamkeit. Zum anderen beschränkt sich die phänomenologische Ethik längst nicht mehr auf die von Kantianern traditionell kritisch gesehene materiale Wertethik. Der Band möchte mit Blick auf diese aktuelle Forschungslage in den beiden Feldern eine Verständigung der beiden Forschungsbereiche eröffnen und dadurch zugleich die systematische Frage nach der Affektivität in der Ethik voranbringen. Mit Beiträgen von Manfred Baum, Steven Crowell, Andrea Esser, Heiner Klemme, Bernd Ludwig, Dieter Schönecker, Sonja Rinofner-Kreidl, László Tengelyi und anderen.
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