Die Entwicklung des Frauenstudiums und die Geschichte der Universität München im Nationalsozialismus erfahren mit dieser Arbeit eine substantielle Erweiterung. Auf Basis bislang außer Acht gelassener sowie eigenständig erhobener Quellen wird das Spannungsfeld zwischen staatlicher Hochschulpolitik und ihrer Auswirkung auf das Verhalten der weiblichen Studierenden an der LMU deutlich. Anhand der Frauen lässt sich das studentische Leben unter der NS-Herrschaft sowohl auf lokaler als auch auf Reichs- bzw. Länderebene beleuchten. Vor dem Hintergrund der zweitgrößten Universität des Reiches wird auf diese Weise erstmals nachgezeichnet, inwieweit sich das Verhalten und die Reaktionen der Studentinnen zwischen den Extremen Anpassung und Widerstand bewegten. Dabei beleuchtet die Studie Auslese, Beschränkung und Indienstnahme als drei zentrale Kategorien universitärer Herrschaftsprinzipien, welche im Dritten Reich eine durch rassenideologische und politische Kriterien definierte Elite formen sollten. Die wenigen bislang vorliegenden Erkenntnisse werden dabei profiliert und modifiziert.
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