Lasst sich die Prasenz dogmatischen Denkens als Beleg fur den europaischen Charakter des englischen Rechts anfuhren? Martin Flohr erhellt den geistesgeschichtlichen Hintergrund des englischen Rechtsdenkens, zeichnet ein Bild der englischen Rechtsmentalitat und deckt die institutionellen Hindernisse auf, die der Verbreitung dogmatischer Methoden entgegenstanden. Seit einigen Jahren ist ein tiefgreifender Wandel des Selbstverstandnisses englischer Universitatsjuristen zu beobachten. In der lebhaften Debatte daruber, ob und gegebenenfalls wie das Fallrecht systematisiert werden kann, ohne es zu verfalschen und seiner Anpassungsfahigkeit zu berauben, wird der Mentalitatsbruch besonders deutlich. Wahrend die altere Generation der Rechtslehrer sich mit einer akkuraten Darstellung der Kasuistik begnugt hatte, sucht der wissenschaftliche Nachwuchs nach der inneren Struktur des Rechts sowie den bestmoglichen Erklarungen fur dessen Regeln. Martin Flohr stellt verschiedene Forschungsansatze vor, die eine Rationalisierung des Privatrechts versprechen, und eroffnet damit auch eine neue Perspektive auf die Grundlagen der kontinentaleuropaischen Jurisprudenz.
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