Die Studie untersucht anhand von Hugo von Trimbergs "Renner", Heinrich Wittenwilers "Ring" und Johann Fischarts "Geschichtklitterung" die Austauschbeziehungen zwischen Dichtung und Wissen unter den spezifischen literarischen, epistemischen und gesellschaftlichen Bedingungen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Ihr Gegenstand sind Dichtungen, die in besonderem Maße mit Material aus wissensliterarischen Texten aller Art angereichert sind und die insofern mit den enzyklopädischen Wissenskompilationen ihrer Zeit in ein Konkurrenzverhältnis treten. Wissen erscheint in Dichtungen jeweils perspektiviert auf die unterschiedlichen literarischen Formen und Gattungen. Die Studie geht deshalb nicht von einer Determination der Dichtungen durch die Episteme ihrer Epoche aus, sondern fokussiert die Modifizierungen der literarischen Traditionen durch die Konfrontation mit dem Wissen einerseits, die Transformationen des Wissens durch seine spezifisch literarische Thematisierung andererseits.
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