Die Kehrseite der Offenbarung Gottes ist seine Verborgenheit. In der vorliegenden Studie wird das Thema nicht als Frage nach der Existenz Gottes oder der Theodizee, sondern als Frage der Glaubensgewissheit behandelt.
Systematisch-theologiegeschichtliche Modelluntersuchungen bilden, nach einem Rekurs auf das Motiv der Verborgenheit Gottes und seiner Bedeutung in der biblischen Tradition, den Hauptteil des Buches. Sie führen zu drei Thesen: 1. Gottes Verborgenheit ist ein notwendiges, jedoch zu überwindendes Korrelat seines Offenbarseins. 2. Die Dialektik von Verborgen- und Offenbarsein findet sich im Selbstverhältnis Gottes und des Menschen sowie in ihrem Verhältnis zueinander. 3. Gott und Mensch sind zur Überwindung ihrer je eigenen Verborgenheit aufeinander angewiesen. Diese Transformation von der Verborgenheit zum Offenbarsein kann auch als Selbstverwirklichung aufgefasst werden.
Abschließend werden die gewonnenen Einsichten auf ihre Anschlussfähigkeit zur philosophischen Anthropologie hin untersucht. Sodann wird der Gottesdienst als prominenter und exemplarischer Ort einer solchen Transformation vom Verborgen- zum Offenbarsein in den Blick genommen und in einer agendarischen Gestalt auf seine diesbezügliche Leistungsfähigkeit hin überprüft.
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