Religiöse Bildung und Erziehung stehen insbesondere seit dem 11. September 2001 erneut zur Diskussion. Die Herausforderungen der pluralen Gesellschaft erzwingen nicht nur eine rationale Aufklärung in Sachen Religion, sondern machen eine Erziehung zur praktischen Toleranz für den interkulturellen und interreligiösen Dialog notwendig, der die Wahrheitsfrage nicht suspendiert. In kritischer Rezeption von PISA und anderen Bildungsstudien wird untersucht, welche tatsächlichen Handlungsspielräume für die bildungspolitische Ausgestaltung eines Staat-Kirche-Verhältnisses sowohl durch das Europarecht als auch durch das Recht der Mitgliedsstaaten bestehen. Die Ausgestaltung des Religionsunterrichts ist in Europa aufgrund unterschiedlicher Bildungstraditionen sehr unterschiedlich erfolgt. Dieses Buch leistet einen Beitrag zur Entwicklung europäisch vergleichbarer Kompetenzen und Standards für eine „religious literacy“. Die allgemeine und interkulturelle Pädagogik und die evangelische Theologie werden dazu in europäischer Bildungsperspektive bildungspolitisch, rechtshermeneutisch und bildungstheoretisch ins Gespräch gebracht.
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