Dieses Werk von Christian Blumenthal ist von Impulsen aus dem Spatial Turn inspiriert und lotet Raum als theologischen Topos im Philipperbrief aus. Paulus legt seine Theologie in diesem Brief ungemein raumlich an und entwirft einen Heilsraum "in Christus". Dieser Raum ist gleichermassen entgrenzt und lokal, imaginar und greifbar. Im Leben der Gemeinde in Philippi, in ihrem Miteinander und ihrer Handlungsweise gewinnt dieser Raum eine konkrete Gestalt und erlangt sowohl gesellschaftliche als auch politische Relevanz. Mit diesem Raum-Entwurf tritt Paulus zu anderen Sinnangeboten in Philippi in Konkurrenz und sucht ihn als die bessere Alternative auf dem Markt der Sinnangebote in dieser romischen Kolonie zu positionieren. Zugleich ist dieser Raumentwurf geeignet, die realweltliche Trennung zwischen dem Apostel im Gefangnis und der Gemeinde vor Ort zu uberbrucken und uber Distanz hinweg personliche Nahe herzustellen. Dies ist fur Paulus notwendig, um als abwesender Gemeindegrunder seine Leitungsposition innerhalb der Gemeinde zu festigen.
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