Angesichts der notorischen Zweifel der Literatur- und Kulturwissenschaften darüber, ob es gelingen kann, ihre Wissensansprüche und damit sich selbst als Wissenschaften hinreichend zu rechtfertigen, unternimmt diese Arbeit den Versuch einer Grundlegung der (texfokussierten) Literatur- und Kulturwissenschaften. In einem ersten Teil werden dazu die in den einschlägigen Literaturtheorien verhandelten Begründungsszenarien diskutiert. Dabei zeigt sich, dass bei aller Unterschiedlichkeit der Theorien ihr Design unerwartet grosse Ähnlichkeiten aufweist. Das legt den Verdacht nahe, nicht die Gegenstände, sondern die argumenativen Formen der Theorien seien für die Widersprüche verantwortlich, die nicht nur diese Theorien selbst, sondern eben auch die Wissenschaften, deren Erkenntnisansprüche sie rechtfertigen sollen, umtreiben. Es wird daher sodann ein anderes und das heisst ein pragmatistisches Verständnis des Theoretischen vorgestellt. Um es jedoch für die ästhetische Dimension der Literatur- und Kulturwissenschaften fruchtbar zu machen, bedarf es sowohl einer Erweiterung als auch einer Spezifizerung des pragmatistischen Verständnisses von Kunst, Bedeuten und Verstehen. Und genau darum bemüht sich der zweite Teil dieser Studie.
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