Der Begriff 'geltungserhaltende Reduktion' steht im kontinentaleuropaischen Diskurs fur eine komplexe Rechtsfigur im Graubereich von Auslegung, richterlicher Rechtsfortbildung und Vertragsanpassung. Im Kern bezeichnet der Ausdruck namlich die Ruckfuhrung einer rechtswidrigen und deswegen an sich unwirksamen vertraglichen Vereinbarung auf eine noch zulassige Gestaltung. Tief in der schweizerischen Rechtskultur verwurzelt, wird die geltungserhaltende Reduktion in Deutschland seit langem mehrheitlich verworfen. Bislang war diese Diskussion vor allem gepragt von Uberlegungen zur Reichweite der gerichtlichen Vertragsinhaltskontrolle Allgemeiner Geschaftsbedingungen und der normativen Verbindlichkeit des Parteiwillens. Alessia Dedual fragt aus einer regulierungstheoretischen Perspektive nach den Moglichkeiten und Grenzen der geltungserhaltenden Reduktion vor allem im Zusammenhang der schweizerischen Rechtsordnung. Dabei verbindet sie okonomische Theorieansatze mit dogmatischer Rekonstruktion und kann auf diese Weise Losungsvorschlage entwickeln, die uber das schweizerische Privatrecht hinausreichen.
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