Diese Arbeit versteht sich als Beitrag zur empirischen Textsortenforschung und untersucht Todesanzeigen aus Tageszeitungen der deutschen Schweiz anhand eines handlungstheoretisch begründeten Modells, das für die detaillierte Beschreibung von Textsorten und vor allem auch größerer Textmengen geeignet ist.
Nach einem Überblick über die Forschungslage in der Textsortenlinguistik und einer Darstellung der bisherigen wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Untersuchungsgegenstand 'Anzeige' im ersten Teil des Buches wird im zweiten Teil das Beschreibungsmodell theoretisch fundiert und erläutert. Vor diesem Hintergrund erfolgt im dritten Teil die empirische Textanalyse, welche die situativen Handlungsbedingungen (Handlungskontext, z.B. das zeitungsspezifische Umfeld, Vorlagen und Preise), die nonverbalen Merkmale (z.B. Textumgebung, Textbegrenzung, Anzeigengröße, nonverbale Zusätze und Symbole, Typographie), die Art und Abfolge der textsortenspezifischen Handlungen (Handlungsstruktur) sowie die sprachliche Durchführung der einzelnen Handlungen (Formulierungsmuster/Textsortenstil) erfaßt.
Durch reichhaltiges Beispielmaterial dokumentiert, bietet diese Untersuchung einen umfassenden Einblick in Form, Inhalt, Sprache und Funktion von Todesanzeigen in der deutschsprachigen Schweiz. Dabei zeigt die Arbeit nicht nur die heute im Untersuchungsgebiet allgemein geltenden, regionalen und zeitungsspezifischen Konventionen, sondern vermag auch die oftmals als 'ungewöhnlich' oder 'originell' empfundenen Merkmale von unkonventionellen Todesanzeigen linguistisch fundiert zu erklären.
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