Hegel und Foucault, in der Forschung meist als Antipoden dargestellt, stellen beide die Frage nach der Geschichtlichkeit des Wissens. Die Studie erarbeitet diese These anhand eines Vergleichs der Phänomenologie des Geistes mit der Archäologie des Wissens: Vollzieht Foucaults diskursive Analytik der Historizität des Wissens tatsächlich einen vollständigen Bruch mit Hegels Konzeption der Geschichtlichkeit des Geistes oder bleibt sie ihr formal, inhaltlich oder konzeptuell verpflichtet? Es wird dargelegt, inwiefern beide Konzeptionen kritisch auf Kants Vernunftkritik bezogen sind und in welchen Hinsichten sich ihre Theorien der Wissensentwicklung annähern. Inhaltlich werden Schnittstellen zwischen der phänomenologischen und der archäologischen Darstellung der Wissenskonstellation um 1800 herausgestellt. Im Resultat entsteht ein differenziertes Bild beider Denker im Rahmen einer historisch-systematischen Wissensforschung.
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