Der Artushof ist fraglos, strukturell wie thematisch, das Zentrum der arthurischen Romane. Immer wieder hat er aus sozial-, macht- und institutionengeschichtlicher sowie poetologischer Perspektive interessiert. Heute, nach dem Durchschreiten verschiedener kulturwissenschaftlicher turns (wie dem performative oder dem spatial turn), lohnt es sich, einen neuen, explizit interdisziplinären und aus dem Dialog verschiedener nationaler Forschungsdiskurse profitierenden Blick auf diese Institution zu werfen. Die Beiträge dieses Bands fragen nach der räumlichen Inszenierung des Hofs durch die Literatur und nach deren performativer Einbindung am Hof, nach dem Status höfischer Öffentlichkeit sowie nach der Rolle von Macht und Eros am Hof, die ihn als Institution oder als literarisches Experiment konstituieren und gefährden. Sie hinterfragen kritisch die ›Idealität‹ des Artushofs und die Tragweite der Textsorte ›Artusroman‹. Schließlich untersuchen sie die Funktion und Rezeption des Hofs auch in hoffernen oder hofkritischen Kontexten, von der Hanse bis zur modernen amerikanischen Kultur.
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