Zwischen Insolvenzantrag und Verfahrenseroffnung vergehen bei Unternehmensinsolvenzen regelmassig mehrere Monate. Eine umfangreiche statistische Untersuchung belegt diese Erkenntnis. Praktischer Hintergrund dieses Phanomens ist insbesondere der finanzielle Anreiz der Insolvenzgeldvorfinanzierung. Um diese Liquiditatsquelle im Eroffnungsverfahren vollstandig nutzen zu konnen, wird die Entscheidung uber den Insolvenzantrag oftmals verschleppt. Johannes Richter zeigt, welche Vorteile dieses Vorgehen haben kann, aber auch, wie vielfaltig und problematisch die Konsequenzen der Verfahrensverzogerung sind. Im Ergebnis erscheint eine Abkehr von der bislang kaum kritisierten Praxis rechtlich und ordnungspolitisch geboten. Ein solcher Ansatz bringt praktische Herausforderungen mit sich, bietet aber auch die Chance, eine echte Sanierungskultur zu fordern.
show more...Just click on START button on Telegram Bot