In den letzten Jahren rückt das Thema »Biographie und Historiographie« immer mehr in den Mittelpunkt der Kulturgeschichtsschreibung. Das Interesse an sogenannten »intellektuellen« oder »philosophischen Biographien« vornehmlich des 20. Jahrhunderts nimmt zu. Der Band widmet sich diesem Themenbereich und geht dabei der Frage nach, wie die individuelle Lebenserfahrung der jüdisch-deutschen humanistischen Gelehrten während der Emigration aus Deutschland in den 30er und 40er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts in ihren Arbeiten zur Kultur- und Literaturgeschichte sowie zur Philosophie und Philosophiegeschichtsschreibung reflektiert wird. Die These lässt sich folgendermaßen formulieren: Die Form der Gelehrsamkeit kann in einem signifikanten Maß als eine Antwort auf die individuelle Lebenssituation und als Produkt einer anhaltenden Suche nach emblematischen Denkmodellen für die Bewältigung existenzieller Fragen im »Zeitalter der Extreme« (Eric Hobsbawm) gelesen werden.
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