
Der Band versammelt neue Forschungsbeiträge zu Marcion, dem bedeutendsten Ketzer der christlichen Antike, und setzt sich dabei insbesondere mit Adolf von Harnacks epochaler Marcioninterpretation auseinander.
Harnacks Bild von Marcion als eines biblizistischen Theologen und treuen Paulusschülers, der den theologischen Entwicklungen des 2. Jahrhunderts fremd gegenübersteht, hat sich als historisch fragwürdige Modernisierung erwiesen. Die einzelnen Beiträge des Bandes ordnen Marcion und die marcionitische Kirche wieder in ihren historischen Kontext ein. Erstmals werden auch die theologiegeschichtlichen Hintergründe der Marciondeutung Harnacks und ihre Rezeption im 20. Jahrhundert gründlicher beleuchtet.
An die Seite des Corpus der Griechischen Christlichen Schriftsteller (GCS) stellte Adolf von Harnack die Monographienreihe der Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur (TU), die er bereits 1882 begründet hatte und die nunmehr als »Archiv für die ... Ausgabe der älteren christlichen Schriftsteller« diente. In ihr werden vor allem die alten Übersetzungen der im Corpus erscheinenden Schriften teils im Original, teils in deutscher oder einer anderen modernen Sprache gedruckt. Daneben steht die Reihe auch für Voruntersuchungen zu den Editionen und für begleitende Abhandlungen offen.
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