
Unter den zahlreichen Spaziergängen der deutschsprachigen Literatur widmet sich diese Studie der Erkundung einer ganz speziellen Form von Spaziergang: dem des Schriftstellers. Mit dem Bild des Spazierganges wird eine nicht gezielte Bewegung in einem Raum beschrieben, die dem Akt des Schreibens sehr nahe kommt. Die Darstellung gehender Figuren in literarischen Texten, als eine Form von Schriftlichkeit aufgefasst, wird in der problematischen Verknüpfung von Bewegung bzw. Nicht-Bewegung des Körpers und geistiger Tätigkeit zu ergründen versucht. Auch werden einige - den Texten zugrundeliegende - Polarisationstendenzen eingehender beleuchtet. Der Versuch, im Schreibprozess das gleichzeitig Gesehene, Gedachte und Wahrgenommene, also das Flüchtige, nicht fixierbare Dahinströmen des Lebens in Worte zu fassen, führt in den analysierten Texten zu einer sehr persönlichen und äußerst radikalen Behandlung der Sprache.
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