»Das Weib der Zukunft« nannte Richard Wagner jene Vision einer Frau, in deren Liebe die rastlose Suche des fliegenden Holländers, Ahasveros, Odysseus und Columbus Erfüllung finden kann: Die Triebkräfte des modernen Geistes, die Neugier und die Suche nach Wissen, Erkenntnis, Aufklärung und Abenteuer können Frieden finden im Verstehen jenes »ersehnten, geahnten, unendlich weiblichen Weibes«. 1851 hielt Wagner noch die Aufopferungsbereitschaft der Senta für die wesentlichste Eigenschaft seines Idealtyps, doch in seinen späteren Werken gestaltet er Bilder von kraftvollen, aktiven, und die Geschichte der Welt wesentlich mitprägenden Heldinnen, die das Selbstbild der Frauen im späten 19. und im 20. Jahrhundert stark beeinflußt haben. Mit der hochdramatischen »Sing-Schauspielerin« hat Wagner ein neues Stimmfach geschaffen und einen neuen Frauentypus auf die Musiktheaterbühne gebracht. Das interdisziplinäre Symposium behandelte Wagners Vorbilder in Mythologie, Kunst und Literatur wie auch seine Philosphie vom »Weiblichen im Menschlichen«.
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