Marc Blochs Plädoyer von 1927 für eine vergleichende Geschichte des europäischen Mittelalters war zwar unter seinen Schülern und Enkelschülern nie ganz in Vergessenheit geraten. Doch offenkundig mußte erst die westöstliche Spaltung des Kontinents im Kalten Krieg überwunden werden, damit neue, konzentrierte Anläufe zur Realisierung des umstürzenden Geschichtskonzepts möglich wurden. Der Aufgabe, die interdisziplinäre, transkulturelle und internationale Erforschung der mittelalterlichen Geschichte voranzutreiben, hat sich das "Institut für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter" (IVGEM) an der Humboldt-Universität zu Berlin verschrieben. Zum Einstieg in seine langfristig angelegte Arbeit diente eine Tagung in Berlin im September 1999, auf der Mediävistinnen und Mediävisten aus allen Teilen Europas, aber auch aus Israel und den USA, über Theorie, Methoden und Praxis des Vergleichs Erfahrungen, Erkenntnisse und Perspektiven austauschten. Der Sammelband bietet die Vorträge sowie ergänzende Beiträge russischer und polnischer Autorinnen und Autoren. Mit Beiträgen von Patrick J. Geary, Otto Gerhard Oexle, János M. Bak, Hans-Werner Goetz, François Menant, Slawomir Gawlas, Jan M. Piskorski, Johannes Helmrath, Daniela Rando, Gadi Algazi, Tore Nyberg, David L. d´Avray, Sverre Bagge, Marina Paramonova, Svetlana Loutchitskaja, Geoffrey W. S. Barrow, Bernd Schneidmüller, Karl-Heinz Spieß, Jerzy Strzelczyk, Frank Rexroth, Michael Borgolte.
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