In der historischen Forschungsdiskussion um das Individuum ist ein Aspekt bislang wenig beachtet worden: Wie wird menschliche Singularitat erkannt und wiedererkannt? In diesem Band gehen Historiker, Literaturwissenschaftler und Soziologen der Frage nach Identifikation und Identitat an Beispielen aus Theorie und Praxis vormoderner Gesellschaften nach. Betrachtet werden kulturell variable Mittel und Zeichen, mit denen Personen identifiziert werden (Korpermerkmale, Kleider, Eigennamen, Siegel, Ausweise usw.) sowie deren Verlust und Falschung. Andererseits hinterfragen die Beitrage auch die Symbolisierung von Identitat, mit der die Umwelt von einer bestimmten Rolle (u. a. Autor, Fuhrer, Held, Charismatiker) uberzeugt werden soll, sowie deren Umkehrung in Tarnung, Inkognito, Verstellung des Selbst. Die Beitrage sind von Aleida Assmann, Brigitte Bedos-Rezak, Giles Constable, Valentin Groebner, Alois Hahn, Christian Kiening, Renate Lachmann, Thomas Luckmann, Christel Meier, Peter von Moos, Jan-Dirk Muller, Morgan Powell, Adriano Prosperi, Werner Rocke, Jean-Claude Schmitt und Horst Wenzel.
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