Schauspielerinnen als »Theaternutten«, Direktoren als »Zuhälter im Hausvaterrock« und Theater als »Fleischmarkt« - der Vergleich von Theater und Prostitution, Schauspielerin und Prostituierte zieht sich von der Antike bis zur Gegenwart. Über den Prostitutionsdiskurs werden Status der Schauspielerin, sinnlich-körperliche Wechselbeziehung von Zuschauenden und Darstellenden sowie ökonomische Bedingungen der Schauordnung Theater verhandelt. Melanie Hinz geht diesen Ökonomien des Begehrens in der Arbeit am Theater sowie im Verhältnis von Zuschauer und Schauspielerin anhand von historischen Texten um 1900, Theaterprogrammatiken von Brecht und Grotowski bis hin zu zeitgenössischen Performances von She She Pop und Jochen Roller nach und trägt damit zur Grundlegung einer genderkritischen Theaterwissenschaft bei.
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