Die »Elektroschocktherapie« (EST) erlebt aktuell auch in Deutschland ein - wenn auch hoch umstrittenes - Comeback.Markus Hedrich spürt den hiermit verbundenen diskursiven Verflechtungen von Körper, Elektrizität und staatlicher Gewalt nach. Er zeigt, dass der elektrische Stuhl 1890 eine Folgeentwicklung aus der psychiatrischen Elektrotherapie war - und wiederum ab 1940 die Einführung der EST in den USA befördert hat. Streng restringierte Krankenakten erlauben zudem erstmals eine Analyse der »Elektroschocktherapie« im forensischen Stationsalltag, was tiefe Einblicke in die Dialektik von staatlicher Gewalt und Individuum - und damit in die conditio humana - erlaubt.
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